- Troger
- Troger,1) Paul, österreichischer Maler, getauft Welsberg (bei Bruneck) 30. 10. 1698, ✝ Wien 20. 7. 1762; ausgebildet in Venedig (G. B. Piazzetta), Rom, Neapel (F. Solimena) und Bologna (G. M. Crespi), war dann in Gurk und Salzburg, ab 1728 in Wien tätig (1754-57 Direktor der Akademie). Troger malte, neben Altar- und Andachtsbildern von düsterer Stimmung und tiefem religiösem Ausdruck, für österreichische Kirchen und Klöster monumental-dekorative Deckenfresken in zunehmend verfeinertem, kühlem Kolorit und mit kühner Raumillusion, in denen ein intensives Blau vorherrscht. Seine Malerei war maßgebend für die spätbarocke Malerei in Österreich.Werke: Fresken: Kajetanerkirche (1728; Salzburg); Stift Melk (1732; Marmorsaal, Bibliothek); Zisterzienserkloster Zwettl (1732-33; Bibliothek); Benediktinerkloster Altenburg (1733-34; Stiftskirche); Benediktinerkloster Seitenstetten (1735, Marmorsaal; 1740-41, Bibliothek); Prämonstratenserkloster Geras (1738; Marmorsaal); Benediktinerabtei Göttweig (1739; Kaiserstiege); Dom (1748-50; Brixen).Altarbilder: Steinigung des heiligen Stephanus (1745; Baden bei Wien, Pfarrkirche); Abendmahl (1748-49; Zisterzienserkloster Zwettl); Christus am Ölberg (um 1750; Wien, Österreichische Galerie);M. Schrenzel: P. T. Maler der Apokalypse (Wien 1985).2) Simon, Bildhauer und Elfenbeinschnitzer, * Abfaltersbach (bei Lienz) 13. 10. 1693, ✝ Haidhausen (heute zu München) 25. 9. 1768. Ab 1726 in München, arbeitete Troger 1730-32 in der Werkstatt von A. Faistenberger und gründete in Haidhausen mit Unterstützung des Kurfürsten eine eigene Werkstatt. Troger schuf virtuose Stücke aus Elfenbein, meist in Verbindung mit anderem Material, die v. a. als fürstliche Prunkgeschenke dienten. Bekannt wurden v. a. seine Bettlerfiguren sowie ein kleines Reiterstandbild Augusts des Starken (1732; Sankt Petersburg, Eremitage) und eine Reiterstatuette Christians VI. von Dänemark (um 1733; Kopenhagen, Schloss Rosenborg).
Universal-Lexikon. 2012.